Pferd und Wolf

Pferd und Wolf – Wege zur Koexistenz

Die Interaktionen von Pferden mit Wildtieren, insbesondere Wölfen, sind in Deutschland bisher weitgehend unbekannt. Eine Hauptsorge der Pferdehalter in Deutschland besteht darin, dass gerade (nächtliche) Begegnungen mit Wölfen auf der Weide zu Panikreaktionen ihrer Pferde oder zum Angriff der Wölfe auf Pferde führen. Es wird befürchtet, diese könnten zu gravierenden Konsequenzen wie Verletzungen der Pferde oder Ausbrüchen von der Koppel mit unter Umständen schwerwiegenden Haftungsfolgen z. B. bei nachfolgenden Autounfällen führen. In der Folge bestünde die Gefahr, dass die Weidehaltung von Pferden behindert würde oder die Weidebereiche durch eine immer umfassendere „wolfsabweisende“ Zäunung auch für andere Wildtiere unpassierbar würden. Das hier skizzierte Forschungsvorhaben soll anhand von Bildaufzeichnungen und Bewegungsanalyse von mit GPS-Technik versehenen Pferde auf den Weiden klären helfen, wie die Begegnungen von Pferden mit Wildtieren verlaufen und ob die Rückkehr des Wolfs eine potentielle Gefahrenquelle für Pferde und Pferdehaltung in Niedersachsen darstellt.

Ein Projekt mit dem Pferdeland Niedersachsen, dem NABU und dem WWF

Erste empirische Untersuchung  zur Reaktion von Pferden auf die Anwesenheit von Wölfen wurde im August und September  2018 durchgeführt. Hierfür wurden 2 ganztägig auf Weiden in Niedersachsen gehaltene Pferde Gruppen mit GPS Sendern versehen um ihr Bewegungsmuster und die Nähe der Pferde zueinander zu messen.  Parallel zur Darstellung der Pferdebewegungen mittels GPS wurden die Weiden der Pferde mit Wildtierkameras umgeben um die Anwesenheit von Wölfen und anderen Wildtieren zu dokumentieren.  Die Bewegungsmuster der Pferde werden nun mit den Kameraaufnahmen verglichen, um zu analysieren ob die Pferde auf die Anwesenheit von Wölfen und Wildtieren reagiert haben.  Die Ergebnisse der Messungen werden zur  Zeit im Rahmen von 2 Bachelorarbeiten ausgewertet und sollen  im Februar 2019 publiziert werden.

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